Die Erde ist krank und unser Verhalten ändert sich. Zum Wohle des Planeten hat die junge Generation bereits ihre Art zu essen und zu reisen revolutioniert, nun erfindet sie auch noch eine neue Art, sich einzurichten. Es ist daher nicht erstaunlich, dass Öko-Design boomt und die Blase des „Fast-Konsums“ im Gegenzug endlich zu platzen beginnt ...
Egal ob Kleidung über die Kleiderkreisel-App erworben wird – die übrigens seit Kurzem auch Einrichtungsgegenstände anbietet – oder alles andere auf den bekannten Websites der Gebrauchtwarenanbieter eBay, Le bon coin oder Selency: Secondhand ist „in“ und dies bei allen Altersgruppen. So kann die 2018 lancierte Website Label Emmaüs eine Erfolgsgeschichte vorweisen, deren Ende nicht abzusehen ist. Auf der als „Marketplace“ konzipierten Plattform, die der des Giganten Amazon ähnelt, kann man Produkte verschiedener Anbieter kaufen. Sie stammen aus den Läden der Emmaüs-Bewegung, die es in ganz Frankreich gibt, aber auch von anderen Akteuren der Sozial- und Solidarwirtschaft. Die Online-Schnäppchenjäger tragen zu dieser neuen Art des Konsums bei, indem sie bereits gebrauchte Stücke wieder in Umlauf bringen. Neben niedrigen Preisen kann man dabei eine Rückkehr zu einer gewissen Authentizität konstatieren. In gleicher Weise entwickeln sich Tauschsysteme rasend schnell im Bestreben, einen positiven Konsumkreislauf zu schaffen: erwerben – reparieren – verschenken/vermieten/verleihen.
Fotokredit: Selency, Online-Trödelmarkt mit Humor 2.0.
Der Faktor Preis
Konsumenten haben oft eine falsche Vorstellung davon, welcher Preis für ein Möbelstück angemessen ist. Die Dumpingpreise des „schwedischen Riesen“ tragen, nebenbei bemerkt, nicht zu einer wirklichkeitsgetreuen Wahrnehmung der Produktions- und Vertriebskosten bei. Sie müssen wissen, dass das Unternehmen einen beachtlichen Anteil am Welt-Holzverbrauch hat ... Allein in Frankreich ist ein Viertel des Waldbestandes für die Produktion von Ikea vorgesehen!
Nachhaltiger Konsum ist ein Luxus, das steht fest. Damit ökologisch verantwortliches Handeln als Kaufargument zählt, muss man dies zunächst gut motivieren. Es ist daher angebracht, die Gesellschaft zu erziehen und die Kosten eines Produktes völlig transparent zu vermitteln; man muss über die Herstellung, die Zusammensetzung und die Lebensdauer informieren sowie den Preis rechtfertigen. Auch wenn ein Gegenstand recycelt ist: Wenn er von der anderen Seite der Erde kommt, dann ist der Zauber des „greenable“ gebrochen ... Zumal der Transport den Preis beträchtlich in die Höhe treibt.
Lokal konsumieren
Das 1981 gegründete Unternehmen Alki, ein Möbelhersteller aus dem Baskenland, hebt sich zum Beispiel von der Konkurrenz ab, indem es systematisch lokale Ökosysteme in der Nähe seiner Produktionsstätten nutzt und gleichzeitig großen Wert auf Know-how und handwerkliche Qualität legt. „Wir verwenden bevorzugt natürliche und ökologische Materialien: Eiche, Schurwolle und Naturfasern. Neben den Rohstoffen und der Lebensdauer der Produkte gibt es einen weiteren wichtigen Aspekt: In einem Umkreis von 100 km arbeiten wir mit Werkstätten zusammen, deren Know-how unseres ergänzt“, erklärt Geschäftsführer Peio Uhalde. Im Bereich Wohnraumdekoration gibt es noch mehr Anhänger lokaler Produkte. Für die Designerin Margaux Keller sowie für ihren ganzen Berufsstand werden handwerkliche Fertigung und lokale Produktion immer wichtiger; die Kombination dieser beiden Faktoren bewirkt einen echten „kreativen Boost“. Handwerkskunst steht wieder im Vordergrund: Eine neue, aktive Ära ist angebrochen, die sowohl das Handgefertigte, den Craft-Trend und die Verankerung im Material predigt. Kurz, eine Rückkehr zu den Ursprüngen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Anders als die zahlreichen Kollektionen, die heute in regelmäßigen Abständen angeboten werden, zielt Öko-Design auf Zeitlosigkeit jenseits der Trends ab. Nach Meinung von Peio Uhalde muss man einen Gegenstand mit einer gewissen Form der Vertrautheit gebrauchen, damit er zum idealen täglichen Wegbegleiter werden kann.
Lassen wir diesen „Möbelphilosophen“ das Schlusswort sprechen: „Der Markt ist voll von Produkten, derer man sich entledigt, weil sie kaputt sind oder einfach, weil man ihrer überdrüssig ist. Die Designer und Hersteller zeitgenössischer Möbel sind für dieses 'Gerümpel' mit verantwortlich. Für mich ist es daher von zentraler Bedeutung, einen Gegenstand zu erschaffen, mit dem man im Alltag zusammenleben kann, dem eine gewisse Unauffälligkeit, eine gewisse Normalität innewohnt. Eine äußerst durchdachte Einfachheit. So erhält derjenige, der ihn benutzt, einen Bezug zu ihm und lernt ihn wertzuschätzen. Dazu muss der Gegenstand aus den richtigen Materialien hergestellt sein und über sorgfältig gestaltete Details verfügen. Dies ist notwendig, aber nicht hinreichend. Außerdem braucht er diesen Charakter, dieses kleine, seelenvolle gewisse Etwas, weshalb man ihn gerne gebraucht, das Lust macht, ihn zu benutzen ... immer wieder.“
Ma grand-mère, la regrettée Simone, se plaisait à clore tout débat de nature esthétique de ce sage adage : « chacun son mauvais goût ». Dans d'autres sphères, à d'autres époques, quand Nietzche soutenait que « le mauvais goût a son droit autant que le bon », Galliano ironisait : « je préfère le mauvais goût à l’absence totale de goût ! ». Un vaste sujet en matière de décoration et aménagement, dont je vous propose de débattre...
Geschrieben von: Mélanie Trinkwell, Designer d'intérieur
Mit ein wenig Einfallsreichtum kann man Stauraum schaffen, den man kaum bemerkt. Begrenztheit zwingt uns häufig zur Kreativität, dies gilt sogar, wenn es an Quadratmetern mangelt. Seien Sie offen für neue Ideen, beherzigen Sie folgende Tipps und genießen Sie den neu gewonnenen Platz ...
Geschrieben von: Mélanie Trinkwell, Innenarchitektin
Ich weiß nicht, wie das bei Ihnen ist, aber ich gestalte mein Interieur bei jedem Wechsel der Jahreszeiten ein wenig um, sodass es die klimatischen Veränderungen der Außenwelt widerspiegelt. Nachdem kürzlich der Herbst begonnen hat, möchte ich Ihnen ein paar Tipps geben, wie Sie in Ihrem Zuhause eine gemütliche Atmosphäre schaffen können. Herzlich willkommen bei diesem Briefing zum Thema „absolute cocooning“!
Geschrieben von: Mélanie Trinkwell, Innenarchitektin